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Waldorfpädagogik

Grundlagen

Im Mittelpunkt der Waldorfpädagogik steht die Persönlichkeit des Kindes mit seinen individuellen Fähigkeiten. Der Unterricht ist inhaltlich und methodisch auf den Entwicklungsstand der Schüler:innen abgestimmt und orientiert sich nicht nur an leistungsrelevanten, sondern gleichermaßen an lebensrelevanten Fragen. Durch erfahrungsorientiertes Lernen werden in Kindern und Jugendlichen Lernfreude und Neugierde auf die Welt geweckt und die Willenskraft gestärkt.

Die Regensburger Waldorfschule versteht sich als ein Lebensraum in Bewegung, in dem die Kinder ihre intellektuellen, kreativen und sozialen Kompetenzen entwickeln und zu verantwortungsvollen, weltoffenen, urteilsfähigen und empathischen Persönlichkeiten heranreifen können, die selbstbestimmt ihren Lebensweg gehen.

Lernen ohne Angst

Leistungskontrollen werden bis zur 9. Klasse nicht benotet, Jahreszeugnisse sind ausführliche, individuelle Wortgutachten, es gibt kein Sitzenbleiben. 

Lebenspraktisches Lernen

Es gibt Unterricht in Gartenbau u.a. mit der Pflege eines schuleigenen bio-dynamischen Gartens und verschiedene Praktika in der Oberstufe, wie Berufs-, Landschaftspflege-, Feldmess- und Sozialpraktikum.

Lernen im gegenseitigen Miteinander

Die Schüler:innen bleiben bis zum Schulabschluss zusammen in einer festen Klassengemeinschaft ohne Selektion nach Leistung. Dadurch wird u. a. das Lösen von Aufgaben in Gruppen mit unterschiedlichen Begabungen frühzeitig eingeübt.

Lernen durch Beziehung

Ein Klassenlehrer/eine Klassenlehrerin als feste Bezugsperson hält von der 1. bis zur 8. Klasse täglich den zweistündigen Hauptunterricht, die anderen Fächer werden von Fachlehrer:innenn unterrichtet.

Lernen in Epochen

Die Hauptfächer werden in Blöcken von 3 bis 4 Wochen täglich unterrichtet, um ein intensives Verbinden mit den Lerninhalten zu ermöglichen.

Künstlerisch-handwerkliche Kompetenzen

Fächer wie Handarbeit, Werkunterricht mit Holz-, Ton-, Stein und Metallarbeiten, Kunstbetrachtung sowie Klassentheaterprojekte, Jahresarbeiten, Schulfeiern, Klassenfahrten und selbst gestaltete Epochenhefte gehören zum Waldorfschulangebot.

Noten und Zeugnisse

Klassische Noten vergeben Waldorflehrer:innen erst in der Oberstufe ab der 9. Klasse. Statt Noten zeigen sie in kürzeren oder ausführlicheren Würdigungen die individuellen Stärken und Schwächen der Arbeiten auf. So bekommen Schüler.innen sehr konkret Rückmeldungen zu ihren Leistungen. 

In der Unter- und Mittelstufe erhalten die Schüler:innen am Schuljahresende ausschließlich Textzeugnisse: In diesen gehen die Lehrer:innen differenziert auf Leistungen, Stärken, Schwächen und Möglichkeiten ein. Bei den staatlichen Abschlussprüfungen (Mittlere Reife, Abitur) werden die üblichen Notenzeugnisse erteilt.

Abgesehen vom Übergang in die Abschlussklasse (Mittlere Reife, Abitur) ist die Versetzung nicht an bestimmte Leistungsstandards und Zeugnisnoten gebunden. Die Waldorfpädagogik orientiert sich nicht an der Erfüllung vorgegeber Standards, sondern an den altersgemäßen Entwicklungsstufen der Kinder und Jugendlichen.

Filmdokumentation der Klassenlehrerzeit
an einer Waldorfschule

Filmemacherin Maria Knilli hat über einen Zeitraum von zwölf Jahren mit den Schülerinnen und Schülern einer Klasse der Freien Waldorfschule im bayerischen Landsberg am Lech zusammengearbeitet. Aus diesem einzigartigen Langzeitprojekt sind elf Filme entstanden.